Wenn wir gefragt werden, was Innere Medizin ist, antworten wir gerne, vielleicht auf etwas protzige Art und Weise, das es das Fachgebiet ist welches der Kunst der Medizin am nächsten ist.

Die Internisten sehen sich schwierigen klinischen Problemen unklarer Herkunft gegenüber, identifizieren die entscheidenden Elemente in der Anamnese (Befragung) und in der körperlichen Untersuchung, fordern adäquate Studien an und ordnen und interpretieren die große Menge an Daten und Informationen.

Täglich müssen wir definitive Entscheidungen treffen, bei denen wir Integration unseres medizinischen Wissens mit Intuition, Erfahrung und kognitivem Urteilsvermögen kombinieren. Diese Kombination definiert die Kunst der Medizin, welche für den Internisten ebenso wichtig wie die Standhaftigkeit seines wissenschaftlichen Wissens ist.

“Kein menschliches Wesen hat mehr Möglichkeiten noch geht er größere Verpflichtungen oder Verantwortungen ein als der Arzt. Es braucht große Mengen an technischer Kapazität, wissenschaftlichen Kenntnissen und Verständnis menschlicher Aspekte… Man geht davon aus, dass der Arzt über Takt, Empathie und Verständnis verfügt, da der Patient mehr ist als eine Anhäufung von Symptomen, Zeichen, Funktionsstörungen, Organschäden und Emotionsstörungen. Der Patient ist ein Mensch, der Ängste hat, Hoffnungen hegt und daher nach Linderung, Hilfe und Trost sucht.”

Harrison´s Principles der Innere Medizin, 1950.